Faschingsbräuche

Brucktanzen am Faschingsonntag – Tanz der Gemeinschaft

Für das Ritual des Brucktanzens falten die Mädchen aus Neckenmarkt den blütenweißen Hemdkragen über dem schwarzen Rock der Burschen. Die zwei oberen Hemdknöpfe bleiben geöffnet, so will es die Tradition. Die Mädchen stecken Rosmarinzweige an die schwarzen Hüte.
Die Burschen und die Dorfbevölkerung versammeln sich „auf der Brücke“. Die Burschen treten paarweise zum Brucktanz an. Es tanzen ausschließlich die Männer. Der Tanz symbolisiert die Weiterführung des geregelten Zusammenlebens im Dorf. Die Geschlossenheit der Gruppe drückt die Eigenverantwortung für die Zukunft der dörflichen Kultur aus. Deshalb ist der Brucktanz nach drei Tänzen schon wieder vorbei. Es klingt im „Gesundheitstrinken“ aus, wobei alle Menschen im Ort angesprochen werden, weil niemand aus dem sozialen Netz fallen soll.

Kipferlauswerfen am Faschingdienstag – Brot für alle

Am Faschingdienstag findet das Kipferlauswerfen statt. 40-50 offizielle Kipferlauswerfer (Burschen aus dem Ort) „werfen“ Orangen und Kipferl  unter die anwesende Bevölkerung.
Die Gaudi hat einen historischen und ernsten Hintergrund. Es geht dabei nicht darum Lebensmittel zu verschleudern. Im Gegenteil – in früheren Zeiten hatten die Menschen oft nicht genug zu essen. Vor der langen Fastenzeit sollte daher jeder noch einmal ausgiebig satt werden. 

Das Kipferlauswerfen zählt ebenso wie das Fahnenschwingen zu den wenigen erhaltenen Schaubräuchen Ostösterreichs.

 

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