Die Geschichte im Zeitraffer

Urgeschichte – Archäologische Funde 

Die Anfänge der belegbaren Geschichte Neckenmarkts reichen bis in die Bronzezeit (1800 bis 800 v. Chr.) zurück. Eine für die „Urnenfelderzeit“ charakteristische Henkelschale, ein Bronzeschwert sowie Funde aus der jüngeren Eisenzeit (400 bis 15 v. Chr.) liefern den Beweis, dass unser heutiges Gemeindegebiet schon seit frühester Zeit besiedelt war.

Erste urkundliche Erwähnung

In die Wende vom Hoch- zum Spätmittelalter fällt die erste urkundliche Nennung von Neckenmarkt im Jahre 1279 als „Nek“. Zu dieser Zeit stand auf unserem Gebiet eine Burg Eckendorf“. Im Zuge der „2. Güssinger Fehde“  wurde das Bauwerk allerdings schon 1289 wieder dem Erdboden gleichgemacht.

Aus dem Jahre 1482 (12. April 1482) stammt die erstmalige urkundliche Erwähnung von Neckenmarkt als Marktgemeinde („oppidum“); dieses Vorrecht wurde 1578 durch eine Urkunde König Rudolf II. beträchtlich erweitert. Fortan wurden in Neckenmarkt sowohl Jahrmärkte als auch Wochenmärkte abgehalten.

 

Historische Ereignisse

In das Jahr 1620 fällt das große historische Ereignis, das für die Zukunft Neckenmarkts bedeutende Auswirkungen haben sollte. Damals, am 29. September 1620, hatten Neckenmarkter Bauern in der „Schlacht bei Lackenbach“ den, in seinem Schloss von einer übermächtigen Heerschar des ungarischen Aufständischen Gabor Bethlen eingekesselten, kaisertreuen Grundherrn Nikolaus Esterházy wertvolle Unterstützung geleistet.
Damals zogen scharenweise Neckenmarkter Bauern und Bürger nach Lackenbach und stemmten sich gegen die magyarischen Aufständischen und trugen dadurch wesentlich zum Sieg Esterházys bei. Der Kaiser ließ sich nicht lumpen und übereignete den Besitz der Aufständischen seinem Retter Esterházy, der dadurch vom kleinen Fürsten zum Großgrundbesitzer aufstieg. Doch auch er vergaß seine Helfer nicht.
Für ihren Kampfesmut und ihren heldenhaften Einsatz erhielten die Neckenmarkter nach dem Nikolsburger Friedensschluss (1621) eine Fahne mit der Jahreszahl der Übergabe 1622 zum Geschenk. Aus diesen historischen Ereignissen hat sich ein noch heute gepflegtes Brauchtum entwickelt, das „Neckenmarkter Fahnenschwingen“ am Sonntag nach Fronleichnam.“


Die rechtlich günstige Stellung sowie die zentrale Lage bewirkten einen kontinuierlichen wirtschaftlichen Aufschwung der Marktgemeinde. Bis ins 18. Jh. blieb die soziale Ordnung des Handwerks – das Zunftwesen – bestimmend.

Im Ersten Weltkrieg war Neckenmarkt Standort eines großen Kriegsgefangenenlagers. Von den wirtschaftlich schlechten Jahren der Zwischenkriegszeit war auch unsere Bevölkerung betroffen. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte ein reger Wiederaufbau ein. Die Marktgemeinde Neckenmarkt kann heute auf große infrastrukturelle, verwaltungstechnische, soziale sowie industrielle Einrichtungen verweisen. 

 

Ortsteil Haschendorf

Die erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft erfolgte im Jahr 1370 als „Harsandorf“; der magyarische Name für Haschendorf lautet „Hasfalva“. Frei übersetzt bedeutet Haschendorf „Dorf bei der Linde“.
Aus Haschendorf/Neckenmarkt stammt ein international und auch bei kaiserlichem Hofe sehr gefragter Seidenfabrikant der K&K Monarchie. Der überaus erfolgreiche Industrielle Valentin Igler ließ 1864 die Kirche von Haschendorf erbauen. Aber auch eine Schule, Kapelle, Dreifaltigkeitssäule und Schulbänke wurden von seiner Familie gestiftet. Sein Nachkomme Hans Igler wurde prompt Vorsitzender der österreichischen Industriellenvereinigung in der Zweiten Republik.
Welches Geheimnis aber birgt dieses Kultobjekt aus der Bronzezeit (hier eine Rekonstruktion), das lediglich in Schweden sein einziges Pendant findet und erst 1914 in Haschendorf entdeckt wurde?
Sicher ist, es trägt die Insignien eines besonderen Privilegs, das Neckenmarkt “vielleicht” seine Schönheit, Authentizität und seine Besonderheit schon vor langer Zeit gebracht hat. Dass Neckenmarkt, es genießt das Marktrecht schon seit dem 15. Jahrhundert, auch seiner Bestimmung als erfolgreiche moderne Marktgemeinde gerecht wird, zeigen die in jüngster Zeit angesiedelten innovativen hochtechnologischen Betriebe, die von Neckenmarkt aus auch weltweit agieren.
Aber auch traditionelle Unternehmen aus Neckenmarkt entwickelten sich durch die guten infrastrukturellen Maßnahmen mit kreativem Engagement zu österreichischen Vorzeigebetrieben für Gewerbe, Handel, Wein und Wellness. Es war das Leben, das früher die Menschen in der Römerzeit wegen des Warenumschlages auf den Weg zwischen Scarbantia (Ödenburg) und Carnuntum an der „Via Romana” nach Neckenmarkt brachte, das schon 1425 als Mautstandort diente, und seine Besucher heute mit seiner Lebensfreude in den Bann zieht.

 

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